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Clifford Stoll
Kuckucksei

    Einige können sich vieleicht noch errinern, dass gegen Ende der achtziger Jahre in Hannover Computerhacker festgenommen wurden, die in Pentagon-Rechner eingedrungen waren. Von der Entdeckung bis zur Festnahme handelt dieses Buch. Am besten läßt sich dieses 1989 erschienene Werk durch die Beschreibung auf der Umschlagrückseite darstellen:

    Kuckucksei schildert bis ins Detail die hochdramatische Jagd nach deutschen Hackern, die in amerikanische Computernetze eingedrungen waren.

    Kuckucksei ist der autobiografische Report eines amerikanischen Computercracks, der leidenschaftlich für die Sicherheit der Datennetze kämpft.

    Kuckucksei erklärt, wie man in Computer einbricht, digitale Fallen stellt, Hacker ausfindig macht und Daten besser schützt.

    Kuckucksei ist schockierend aktuell und geht jeden an, der mit Computern arbeitet.

    Ich habe alle diese Aussagen bestätigt gefunden. Obwohl man meinen könnte es handle sich um ein eher trockenes Thema ist es außerordentlich spannend erzählt und verliert seinen Spannungsbogen erst gegen Ende des Buches, da das damalige Geschehen dann nicht mehr im Einflußbereich des Authors lag.

    Die Aktualität dieses Buches ist tatsächlich erschreckend, wie fast jeden Tag in der Presse zu verfolgen ist. Die Sicherheit vieler Computersysteme wird immer noch stark ignoriert. Wer da glaubt heute im WWW ist alles anders, der irrt: Erstens gibt es alle in diesem Buch geschilderten Dienste heute noch und sie werden auch installiert. Das Problem verschärft sich noch dadurch, dass viele Server-Betreiber dies häufig gar nicht wissen. Zweitens ermöglicht das Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) Dateien auf einen Server zu übertragen oder auch zu löschen. Drittens ist auch neuere Software nicht fehlerfrei, so dass Sicherheitslücken existieren von denen niemand etwas weiß.

    Das Besondere an diesem Buch ist nicht der Einbruch oder die vielen Einbrüche, sondern die Akribie mit der diese Einbrüche vom Author dokumentiert worden sind.

     

    Aus dem Inhalt:
    Clifford Stoll war Systemadministrator einer UNIX-Anlage im Rechenzentrum des Lawrence Berkeley Laboratory. Aufgrund einer Unstimmigkeit in der Rechenzeitabrechnung, ist er auf einen Computereinbruch in seinem System aufmerksam geworden. Das Buch schildert nun, wie er diesen Hacker beobachtet und was dieser in seinem und anderen Systemen tut. Dabei werden sowohl die Einbruchsversuche geschildert, als auch die Maßnahmen die zur Abwehr unternommen werden können aber häufig nicht unternommen werden. Stoll versucht offizielle Stellen auf diesen Hacker aufmerksam zu machen und zur Handlung zu bewegen. Erstaunlicherweise gelingt ihm dieses nur zögerlich, daher beschreibt die Parallelhandlung seine Reise durch die Institutionen auf der Suche nach Hilfe, um den Hacker dingfest zu machen.

     

    Referenz:
    Stoll, Clifford; Kuckucksei; dt. Übers. von Gabrielle Herbst (Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1989) 452 S.; ISBN 3-596-10277-4 (www.s-fischer.de)

 

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