Bolivien September 2015 (Bolivien-Peru Oktober 2002)

 

Fünftausender und Sechstausender in den Anden

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  Blick auf La Paz in der Nähe des Flughafens El Alto

  Blick auf den Gipfel des Acotango

  Blick vom Acotango auf Guallatiri

  Blick vom Nationalpark Sajama auf Acotango

 



Am 13.09.2015 war es nach fast 13 Jahren mal wieder soweit. Ich landete auf dem über 4000 m hohen Flughafen El Alto von La Paz in Bolivien. Am 11.10.2002 war ich mit der VARIG aus Brasilien eingeflogen. Diesmal war es ein Flug mit der LAN Peru, der mich nach Bolivien brachte. Ein Teil der sechzehn Teilnehmer der Gruppe traf sich mit unserem deutschen Reiseleiter schon am Frankfurter Flughafen. Zwei Mitreisende trafen wir im Flughafen von Madrid, da sie von München abflogen. Ein anderes Ehepaar sahen wir erst beim Begrüßungsabend am 13.09.2015 im Hostal Naira in La Paz. In diesem Hostal war ich schon vom 11.10.-14.10.2002 und vom 25.10.-27.10.2002 untergebracht. In der Zeit vom 14.10.-25.10.2002 war ich damals in Peru. Wie schon im Oktober 2002 begann unsere Reise nach der ersten Nacht in La Paz für mich mit einer Rundfahrt durch die Stadt und einem Besuch des Valle de Luna (Mondtal). Das Mondtal besteht aus tausenden Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen. Es liegt ca. 10 km südöstlich abwärts von La Paz. Schon nach zwei Nächten am 15.09.2015 begann dann unsere Rundreise durch Südwest-Bolivien. Nach einer Buspanne (unser Kleinbus musste in Oruro gegen einen etwas größeren Reisebus eingetauscht werden) landeten wir etwas später am Abend in der Hacienda de Cayara bei Potosi, wo wir etwas Einblick in die Geschichte des Landes Bolivien bekamen. Am nächsten Morgen fuhren wir dann schon weiter zu unserem Hotel in Potosi. Nach dem Besuch einer Silbermine besichtigten wir dort auch kurz die Stadt. Weiter führte unsere Fahrt am nächsten Tag dann zum Salzhotel Luna Salada in der Nähe des ca. 3671 m hohen Salar de Uyuni, dem mit ca. 12.000 Quadratmetern größten Salzsee der Erde. Im Hotel tat der Salzgeruch meiner Nase sehr gut. Nach einer Nacht dort fuhren wir mit vier Jeeps weiter über den See nach Jirija am Fuße des Vulkans Tunupa. Auf der Fahrt dorthin machten wir einen Stopp beim alten Salzhotel, was heute mehr ein Museum mitten im See ist. Auch wurden zwei Wanderungen auf Inseln mit wunderschöner Kakteen-Landschaft mitten auf dem See unternommen. Am Abend erlebten wir einen wunderbaren Sonnenuntergang auf dem Salzsee in der Nähe von Jirija.

19.09.2015: Beginn unseres Bergprogrammes. Der Kraterrand des Tunupa in etwas über 5000 m Höhe wurde von uns bestiegen. Hier hatten wir einen schönen Blick hinein in den bunten Krater und auf den über 5400 m hohen Gipfel des Tunupa. Die Jeeps brachten uns von Jirija hinauf bis in eine Höhe von über 4000 m.

20.09.2015: Weiterfahrt mit den Jeeps über den Salar des Uyuni mit Besuch der Mumienhöhle von Coquesa und den Salar de Coipasa (ca. 3680 m) nach Sabaya. Hier trafen wir eine 3-köpfige Küchenmannschaft, die für uns Essen zubereitete. Wir waren jetzt 25 Personen. Neben unserem deutschen Reiseleiter/Bergführer hatten wir auch noch einen bolivianischen Führer, der uns schon seit der Stadtrundfahrt in La Paz und während der gesamten Rundreise begleitete. Einer der vier Jeepfahrer hatte auch noch Bergführer-Funktion.

21.09.2015: Besteigung des Cerro Saxani (ca. 5090 m). Schöne Sicht auf den Salar de Coipasa mit Umgebung. Die Jeeps brachten uns bis in eine Höhe von ca. 4000 m.

22.09.2015: Fahrt von Sabaya (ca. 3707 m) nach Sajama (ca. 4238 m).

23.09.2015: Höhepunkt der Reise. Besteigung des 6052 m hohen Acotango. Jeeps brachten uns bis in eine Höhe von über 5200 m. Ein Ehepaar wurde mit dem dritten Bergführer sogar bis fast 5600 m gefahren und ist eher auf dem Gipfel als die 14-köpfige Hauptgruppe mit den beiden Hauptführern gewesen. Herrlicher Blick auf den Vulkan Guallatiri in Chile, wo Rauch über dem Hauptgipfel zu sehen war.

Ein Kleinbus brachte uns am 24.09.2015 von Sajama zurück nach La Paz. Am 25.09.2015 fand noch ein Ausflug zum Titicacasee mit der Insel Pariti statt. Ein wunderbarer Schlusspunkt der Reise.

Am 26.09.2015 wurden wir (14 Teilnehmer und unser deutscher Bergführer) schließlich noch mitten in der Nacht vom Hostal Naira zum Abflug aus Bolivien ab Flughafen El Alto abgeholt. Das Ende einer wunderbaren Reise. Auch weil mein Sechstausender-Ziel anders als vor fast 13 Jahren vorher in Peru auch von mir erreicht wurde. Am 13.10.2002 hatte ich damals in Bolivien zunächst den ca. 5420 m hohen Chacaltaya bestiegen. Als dort noch mehr Schnee war, war dort mal das höchste Skigebiet der Erde. Ein Kleinbus fuhr mich damals bis auf eine Höhe von ca. 5200 m. Vielleicht ist der Chacaltaya der am leichtesten zu erreichende Fünftausender der Welt. Am 14.10.2002 fuhr ich damals über den Titicacasee nach Peru. Puno, Cusco und Machu Picchu waren Stationen auf meinem Weg nach Arequipa (ca. 2300 m). Es war mir nicht gelungen, in Peru zuvor noch ein Trekking zu buchen (mich als Einzelperson irgendwo anzuschließen). Ein Büro in Bolivien hatte meine Reise nach Peru von/bis La Paz für mich organisiert. In Arequipa waren mehrere Nächte geplant, so dass ich dort in aller Ruhe eine Tour ins Chachani-Massiv organisieren konnte. Zumindest für die Chachani-Tour hatte ich eine gute Empfehlung mit einer relativ bekannten Trekking-Agentur in Arequipa. Mitten in der Nacht ging es schließlich mit einem Jeep los. Da die Tour nur ab 2 Personen organisiert wurde, musste ich auch für zwei Teilnehmer bezahlen. Mein junger Tourenführer und ich verließen den Jeep auch planmäßig in ca. 5000 m Höhe. Mit einer Lampe wurde der Weg beleuchtet. Wir stiegen am Chachani-Basislager vorbei bis ins Angel Col in ca. 5550 m Höhe. Mein Guide konnte schlecht Englisch und überhaupt kein Deutsch sprechen. Da ich überhaupt kein Spanisch verstand, war die Verständigung zwischen uns relativ schlecht. Aus meiner Sicht gingen wir viel zu schnell. Im Angel Col sagte mein Guide etwas wie "sleeping". So lagen wir dort im Staub und machten erst einmal etwas Pause. Als ich dann aber auch noch Schnarchgeräusche hörte, kam mir die ganze Sache doch etwas komisch vor, und ich weckte meinen Führer auf. Es ging danach weiter etwas absteigend durch die sogenannte Angel-Traverse bis zum Rande der Fatima-Traverse. Öfters musste ich meinen Guide zum Weitergehen auffordern, bis er mir mit Händen gestikulierend mitteilte, dass es ihm schlecht ging und er nicht mehr weiter gehen könne. Ich wollte alleine weitergehen. So zeigte er schließlich irgendwie auf den ca. 5950 m hohen Fatima (dem niedrigeren Vorgipfel des Chachani-Hauptgipfels) und sagte etwas wie "make this". Ich stieg allein auch noch etwas weiter Richtung Fatima, gab dann aber schon in ca. 5600 m Höhe auf. Auch mir ging es nicht mehr so ganz gut (die Akklimatisation war zuvor sowieso nicht die Beste und mein Führer hatte mich aus dem Rhythmus gebracht). Zudem war das Unternehmen allein sowieso etwas sinnlos. Erst später habe ich darüber gelesen, dass es eine sogenannte Fatima-Traverse gibt und der Fatima eigentlich gar nicht bestiegen wird. So ging ich also zurück zu meinem Tourenführer. Der Rückweg zum Angel Col durch die nun ansteigende Angel-Traverse machte mir schon etwas zu schaffen. In Arequipa habe ich später noch eine Fahrt zum Colca-Canyon gebucht und dort den Flug des Kondors bewundert. In Arequipa traf ich auch noch einmal meinen jungen Guide. Abends trafen wir uns noch in einer Gaststätte und tranken mit ein paar anderen Peruanern ein paar Bier. Vielleicht hatte mein Guide am Abend vor unserer Tour zu viel getrunken. Wie dem auch sei hielt ich mein Versprechen, mich nicht im Trekking-Büro in Arequipa zu beschweren. Meine Rückreise nach La Paz erfolgte dann über Puno und dem Titicacasee. Am 25.10.2002 war ich wieder in Bolivien.

  Auf dem Chacaltaya

  Blick vom Chacaltaya

  Blick vom Chacaltaya

  Blick vom Chacaltaya

  Auf der Sonneninsel am Titicacasee

  Blick auf Machu Picchu

  In der Angel-Traverse am Chachani

  Angel-Traverse am Chachani: Im Abstieg wurden wir von einer Touristin mit Führer und Hund überholt.