Mit dem Zeitalter der Industrialisierung gab es im 19. und 20. Jahrhundert viele sogenannte "Sachsengänger", die z.B. aus Schlesien und Posen stammend ihre Arbeit außerhalb ihrer Heimat verrichteten. Die am 04.08.1874 in Kuznica myslniewska geborene Susanna Schön, eine Schwester des am 27.12.1871 in Kuznica geborenen Friedrich Schön, der später aus Posen nach Honig in Schlesien zog und dort Rosina Swora heiratete, arbeitete in Leipzig, wo sie ihren späteren Ehemann Otto Herzau kennenlernte. Später zog auch der am 25.09.1913 in Ossen, Kreis Groß Wartenberg, geborene Alfred Schön, ein Sohn des Friedrich Schön, der in Ossen nach seiner Heirat ein Haus erworben hatte, nach Leipzig, weil er dort Arbeit fand.

Vor dem ehemaligen Haus des Friedrich Schön in Ossen im März 2007

Außer in Sachsen wurde aber z.B. auch in Bremen und der Bremer Umgebung wie Blumenthal und Delmenhorst fern der Heimat gearbeitet. Auch der am 20.01.1900 in Honig, Kreis Groß Wartenberg, geborene Friedrich Schön, ein Bruder des Alfred Schön, verließ seine Heimat schon zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg und heiratete in Bremen. Nach der Vertreibung und der Flucht aus Schlesien zogen später auch seine Mutter Rosina Schön, geborene Swora und sein Bruder Walter Schön nach Bremen. Karl Oszinda, Sohn von Emma Oszinda, geb. Schön, die am 25.09.1896 als einzige Tochter und erstes von sieben Kindern in Honig geboren wurde, kam nach seiner Entlassung aus der amerikanischen und englischen Kriegsgefangenschaft ebenfalls nach Bremen, wo die Wohnung seines Onkels Friedrich Schön erster Anlaufpunkt war. Karls Eltern August und Emma Oszinda waren 1945 nach Leipzig geflüchtet, wo Susanna Herzau, Tante von Emma Oszinda, und Elisabeth Schön, geb. Adam, Schwägerin von Emma und Witwe des im Krieg gefallenen Alfred Schön, wohnten. Nachdem August Oszinda in der DDR Rentner wurde, zog er in den 60er-Jahren mit seiner Frau Emma von Leipzig nach Bremen, wo ihr Sohn Karl Oszinda mit seiner Frau Lieselotte eine neue Heimat gefunden hatte. August und Emma Oszinda verstarben 1979 in Bremen.

Bremer Roland