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home » recherchen » calendarium » oktober 1582 5. Die Normung des Kalenders »

  Unser Kalender:
4. Der Oktober 1582

  Die Verwendung des julianischen Kalenders führte dazu, dass sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts der Frühlingsanfang um 11 Tage in Richtung Jahresanfang verschoben hatte. Dies rückgängig zu machen und anschließend dauerhaft zu verhindern war das Ziel einer Kalenderreform. Der dabei entstandene und heute noch gültige gregorianische Kalender geht auf die Arbeiten von Aloysius Lilius (gest. 1576) und Christopher Clavius (1537 - 1612) zurück. In einer päpstlichen Bulle vom 24. Februar 1582 legte Papst Gregor XIII fest:

  1. Zehn überschüssige Tage sollten wegfallen, so dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582, als nächster Tag Freitag, der 15. Oktober 1582, folgen sollte [1]. Damit wurde der Frühlingsanfang wieder auf den 21. März geschoben.

  2. Des weiteren wurde die alte Schaltjahresregel verbessert: Die Jahre, deren Jahreszahl ohne Rest durch hundert teilbar ist, sind, abweichend von Caesars Regelung, keine Schaltjahre, es sei denn, die Jahreszahl ist durch vierhundert ohne Rest teilbar.

  3. Weiterhin enthalten die Schriften von Clavius auch Regeln für die Bestimmung des Vollmonddatums und damit auch für die Bestimmung des Osterfestdatums.

Einführungsjahr  
Frankreich  1582 
Italien  1582 
kath. Deutschland 1582 
Spanien  1582 
Dänemark  1699 
prot. Deutschland 1700 
Großbrittannien  1752 
Schweden  1753 
Japan  1873 
Ägypten  1875 
China  1912 
Rußland  1918 
Griechenland  1923 
Auf diese Weise fallen 36524,25 Tage in ein Jahrhundert, eine recht gute Näherung zum tatsächlichen Wert, so dass eine Korrektur dieses Kalenders erst nach 3333 Jahren erfolgen müßte, weil dann die Verschiebung des Frühlingsanfanges einen Tag beträgt.

Vor allem wohl, weil es unterlassen wurde auf den wissenschaftlichen Hintergrund der Kalendernovellierung hinzuweisen wurde der gregorianische Kalender zunächst nur von den katholischen Ländern eingeführt. Andere Länder ließen sich damit mehr Zeit. Im gesamten Bereich der heute Deutschland ist galt er erst ab 1700. Die Einführung in der Türkei hat bis 1927 gedauert. Daher stimmen mitunter historische Datierungen und die regionale Gegebenheit scheinbar nicht überein. So wurde die Oktoberrevulotion in der Sowjetunion "erst" im November gefeiert.

Da der gregorianische Kalender mit dem Jahr Eins nach Christi Geburt beginnt und kein Jahr Null kennt, muss bei der Berechnung von Zeitintervallen über die Geburt Christi hinaus stets ein Jahr abgezogen werden, da dem Jahr 1 n.Chr. das Jahr 1 v.Chr. vorausging. (Demzufolge beginnt das dritte Jahrtausend des gregorianischen Kalenders erst mit dem Jahreswechsel von 2000 auf 2001.)

 

 

Fußnoten:
[1] Wäre die Verschiebung um die tatsächlichen 11 Tage erfolgt, wäre die Folge der Wochentage unterbrochen worden, was in der uns bekannten Zeitrechnung anscheinend nie der Fall wahr. Die Einfügung von 10 Tagen wurde also mit Bedacht "falsch" gewählt. (siehe auch Wochentagsberechnung)

 

5. Die Normung des Kalenders »

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