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2010-02-14
Artikel begonnen.

Audio-Bearbeitung

Was ist zu tun?

Vor einiger Zeit kam eine Freundin mit einem Tonband zu mir. Die jüngeren Leser mögen sich über den Link informieren, worum es sich handelt. Das besagte Tonband stammt aus den frühen sechziger Jahren und enthält Aufzeichungen aus dem frühen Kindesalter der Betreffenden. Für so manchen von uns sind solche Tondokumente, genau wie auch alte Video-Aufnahmen, zum Teil sehr wertvoll. Das Problem ist, dass heute noch viele alte Tonbänder und auch Musikkassetten herumliegen, die man eigentlich gerne hören bzw. sehen würde, allerdings fehlt oft ein entsprechendes Abspielgerät.

Tonbänder und Musikkassetten werden heute nur noch sehr selten bzw. fast gar nicht mehr zur Tonaufzeichnung benutzt. Nur noch echte HIFI-Enthusiasten nutzen diese leider immer seltener anzutreffenden Tonträger. An ihre Stelle sind CD's und andere digitale Speichermedien getreten. Da die Abspielgeräte für Tonbänder und Musikkassetten, ganz zu schweigen von Abspielgeräten  für Videokassetten (Video-Recorder) mechanisch recht aufwändig sind, und man nie weiß, wann ein Treibriemen reißt, ein Motor ausfällt, oder sich irgend ein anderer Defekt einstellt, liegt es nahe, wertvolle Aufnahmen aus der guten alten Zeit in möglichst guter Qualität auf digitale Medien zu kopieren.

Außerdem verlieren analoge Magnetbandaufzeichnungen im Laufe der Jahre an Qualität. Durch Wärme, andere Einflüsse, aber auch das Erdmagnetfeld wird die Magnetisierung langsam aber sicher geschwächt. Die Qualität der Aufnahmen nimmt mit den Jahren ab. Video-Bänder fangen an, optisch zu rauschen, Musikaufnahmen verlieren merklich die Höhen.

Der Vorteil aktueller Digitaler Medien liegt in der Massenproduktion der Datenträger und der Abspielgeräte. Somit hat man also die Möglichkeit, seine Aufzeichnungen mittelfristig vor der Vernichtung zu bewahren. Darum geht es in diesem Artikel. Richtig gelagert (Erklärung folgt) kann man viele Jahre gleichbleibende Qualität genießen, aber Achtung! Digitale Medien halten auch nicht unendlich lange, nur solange sie halten, haben sie vorzügliche Qualität. Sind sie an einer Stelle defekt, können sie möglicherweise gar nicht mehr gelesen werden, eben digital!

Analoge Abspielgeräte für Tonbänder und Musikcassetten:

Es hört sich hochgestochen an. Was wir benötigen, ist ein funktionierender Kassettenrecorder und ggf. ein funktionierendes Tonbandgerät. Sind solche Geräte nicht mehr verfügbar, bittet man einen guten Freund um eine Leihgabe. Ist dies auch nicht möglich, hilft nur noch der Gebrauchtgerätemarkt bzw. eine Online-Auktionsbörse. Empfehlenswert sind relativ teure ehemalige Audio-Spitzengeräte, die heute für einen akzeptablen Preis zu erstehen sind. Gute Neuware ist praktisch nicht mehr zu bekommen. Der Gebrauchtgerätemarkt blüht, übrigens auch der Markt für Ersatzteile.

Ich bevorzuge Geräte aus dem Hause Revox (B77 Bandmaschine, B215 Cassettenrecorder, Fotos folgen). Bei diesen Geräten spielt für mich heute neben der Audioqualität auch die schonende Behandlung der Tonbänder und Musikkassetten eine große Rolle. Oft ist es so, dass man eine einzige letzte Chance hat, ein Tonband oder eine Cassette abzuspielen. Hierfür kann das abspielende Gerät nicht gut genug sein.

Außerdem benötigen wir noch einen  PC mit einer guten Soundkarte. Wenn die "OnBoard"-Karte nicht reicht, kann diese entweder gegen eine entsprechende PCI-Soundkarte getauscht, oder eine externe Soundkarte verwenden werden. Bei richtiger Auswahl verspricht dies sicherlich die beste Qualität.

Aufnahme- und Bearbeitungssoftware:

Auch in diesem Bereich finden wir auf dem Freeware-Markt ausgezeichnete Produkte. Zum Aufnehmen bevorzuge ich inzwischen den no23-Recorder. Er kann im Prinzip alles Aufzeichnen, was über den PC-Lautsprecher zu hören ist. Außerdem kann er auf Wunsch die Audiodaten auch komprimiert auf die Platte schreiben.

Zum Bearbeiten der Audiodaten benutze ich den freien Audioeditor Audacity. Wenn man möchte, kann man mit Audacity auch aufnehmen. Audacity bietet alle Bearbeitungsmöglichkeiten, die erforderlich sind, um auch alte Audioaufnahmen zu restaurieren.


Es geht los:

Nachdem wir einen entsprechenden Kassettenrecorder bzw. Tonbandgerät beschafft haben und auch der PC mit einer Soundkarte zur Verfügung steht, verbinden wir den Line-Ausgang des Kassettenrecorders mit dem Line-Eingang des PC's bzw. dessen Soundkarte. Die Verbindungsleitung sollte nicht allzu lang sein. Unter normalen Bedingungen müssten 1,50 m Kabellänge ausreichen.

Je nach Gerät benötigen wir meist ein Audio-Kabel, welches auf der einen Seite zwei Chinch-Stecker hat und auf der anderen Seite ein 3,5mm Stereo-Klinkenstecker vorhanden ist. Es gibt auch entsprechende Adapter, von zwei Chinch-Stereo-Buchsen auf einen 3,5mm Stereo-Klinkenstecker, die dann mit einer normalen Chinch-Leitung verwendet werden können. Diese kosten nicht einmal 1 Euro im Versand.



Wird fortgesetzt...