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  Unser Kalender:
3. Der Kalender und die Christen

  3.1 Das Osterdatum

Die Bestimmung des Osterfestes war zwischen östlichen und westlichen Kirchen umstritten, gleichwohl hatte die christliche Kirche großes Interesse daran, dass das Osterfest von der gesamten Christenheit am selben Tag gefeiert wird. Des weiteren sollte Ostern seinen Bezug zu den biblischen Texten behalten. Auf dem Konzil von Nicäa (325 n.Chr.) wurde empfohlen, dass Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang (Tag-und-Nacht-Gleiche auf der nördlichen Halbkugel) gefeiert werden sollte. Deshalb erteilte Papst Johannes I. dem skythischen Mönch Dionysius den Geringen (Dionysios Exiguus, ca. 500 n.Chr.) den Auftrag die Ostertafeln neu zu ordnen. Dieser setzte im Jahr 525 n.Chr. die folgende Formel durch:

  1. Ostern fällt auf den ersten Sonntag nach Vollmond nach Frühlingsanfang.
  2. Der Frühlingsbeginn wird auf den 21. März, Mitternacht, festgesetzt.
  3. Es wird von einer gleichmäßigen Kreisbahn des Mond ausgegangen.
Ostern wurde somit ein bewegliches Fest zwischen dem 22. März und 25. April eines jeden Jahres. Ab dem 6. Jahrhundert wird der julianische Kalender durch sog. ewige Kalender für die Bestimmung des Osterfests ergänzt.

 

3.2 Die Bestimmung der christlichen Epoche

Zur Zeit des Abtes Dionysios Exiguus war es üblich, die Jahre des Julianischen Kalenders nach der sogenannten "Märtyrer-Ära" zu rechnen, die mit dem Amtsantritt von Diokletian im Jahre 284 n.Chr. begann. Exiguus fand es würdiger, den Verlauf der Jahre nach der Menschwerdung Christi zu bezeichnen. Er versuchte den Zeitpunkt der Geburt Christi nachträglich festzulegen. Dies war 500 Jahre später keine einfache Aufgabe. Dionysios griff auf den Zyklus des Victorius von Aquitanien zurück, der 532 Jahre betrug (Mondzyklus * Sonnenzyklus: 19 Jahre * 28 Jahre). Im Jahr 525 setzte er schließlich das 248. Jahr nach Diokletian mit dem Jahre 532 n.Chr. gleich und nannte die neugezählten Jahre anni domini nostri Jesu Christi, die Jahre unseres Herrn Jesus Christus. Die Einführung von Christi Geburt als Bezugspunkt der Jahreszählung war somit ein Nebenprodukt der Arbeit an den Ostertafeln. Diese Zählweise erlangte schon bald weite Verbreitung. Etwa ab 1000 war sie überall in Europa gebräuchlich; die Päpste benutzten sie offiziell allerdings erst ab 1431.

Bereits Johannes Kepler wies darauf hin, dass die Bestimmung fehlerhaft sei, da die Berechnung des Sterns von Bethlehem, nach geltender astronomischer Einschätzung eine enge Zusammenkunft der Planeten Jupiter und Saturn, im Jahre 7 vor Beginn unserer Zeitrechnung liegt.

 

 

 

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