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  Usability für's Web

[Website: UsabilityEngineering] [Netzflug] [verweise]

Web Usability, ein recht junger Begriff, bei dem es um die ergonomische Gestaltung von Webseiten geht. Vielfach werden Internettechniken zur Bewältigung der täglichen Arbeit eingesetzt. In diesem Fall ist die Ergonomie gemäß der BildschArbV ein Muss. Andererseits will der Betreiber einer Site Surfer auf seine Seiten locken und tunlichst dort halten. Bleiben tut aber nur der, dem sich ein Nutzen bietet und sei der Nutzen "nur" Spaß haben.

In Unkenntnis des Sachverhaltes lassen sich Presseleute oder die Führungsetage von Internetseiten mit Flash oder dynamischen HTML beeindrucken, aber den Benutzer sieht dabei keiner. Wer Informationen sucht, den interessieren 3D-Effekte oder bunte Banner nicht, sie stehen im Wege und lassen den Zugriff auf die gewünschte Information länger dauern. Nicht selten zulang, dann wird solchen Seiten der Rücken gekehrt, ein Klick und Schwups ist man weg. Zu 95% kommt ein solcher Benutzer auch nicht wieder.

Design als Selbstzweck ist einer der Anfängerfehler, von dem Jacob Nielsen in seiner Kolumne spricht. Webdesign ist nicht gleich Grafikdesign. Eine Website zu gestalten heißt Informationen so aufzubereiten, dass eine nachvollziehbare und leicht zugängliche Ordnung entsteht. Benutzerorientiertes Design erfordert das Ausräumen von Hürden.

Was ist also tun? Auch die Gebrauchstauglichkeit von Webseiten läßt sich zielorientiert aufbauen. So sehr unterscheidet sich der Auftritt im Internet nicht von der Entwicklung interaktiver Software, insbesondere wenn die eigene Site auch interaktiv sein soll. Das beste Feedback bekommt man von den Besuchern, wenn diese dazu aktiviert werden. Das heißt, dass Benutzerfeedback eine zentrale Rolle spielen muss.

 

Website Usability

Einen Teil des Erfolges einer Website macht die ergonomische Gestaltung aus, also die Tauglichkeit zur Verwendung des Angebotes. Ob ein Angebot übersichtlich ist und man sich gut darin zurechtfindet, entscheidet mit darüber ob ein Besucher verweilt und zurückkommt oder nicht. Die Anforderungen an das Design einer guten Site unterscheiden sich daher nicht grundsätzlich von denen anderer Benutzungsoberflächen.

Es liegt also nahe, auch hier die bekannten Grundsätze der Dialoggestaltung anzuwenden und deren Umsetzung auf das Web zu prüfen. Bedingt durch die Umstände des Internets, kann bei der Erstellung einer Site nicht in gleichem Maße die Darstellung bestimmt werden, da zunächst nicht bekannt ist mit welcher Technik der Benutzer daher kommt.

Aufgabenangemessenheit
  Mit welcher Aufgabenstellung und somit Erwartung ein Benutzer eine Site besucht, kann nur vermutet werden. Allerdings peilt ein Angebot eine bestimmte Zielgruppe an und hat für diese eine Botschaft. Somit sollte die Aufgabe einzugrenzen sein. Um genauer zu werden kann man Serverstatistiken heranziehen und Feedback organisieren.
•  Mit Sicherheit lenken ständig aktive Animationen von der Aufgabe ab.
 
Selbstbeschreibungsfähigkeit
 
•  Möglichst im oberen Teil einer Seite sind Thema und Inhalt darzustellen. Des weiteren muss erkennbar sein, wo die Seite einzuordnen ist und wie man auf diese Seite gekommen ist. Zudem sollte ersichtlich sein, auf welche anderen Seite verzweigt wird. Achtung: Frames verschlucken interne Adresse!
•  Ob der Inhalt einer Seite neueren Datums ist oder sich seit dem letzten Besuch geändert hat, läßt sich am besten durch die Angabe des Änderungsdatums auf jeder Seite darstellen.
•  In Formularen sollten Eingabefelder mit Standardwerten gefüllt sein und wenn es geht immer Auswahllisten verwenden.
•  Eine Hilfeseite macht immer Sinn.
 
Steuerbarkeit
 
•  Der Benutzer sollte die Dauer eine Ladevorganges abschätzen können, bevor er eine Seite oder ein Bild abruft. Seiten sollten so aufgebaut werden, dass während des Ladens bereits der Inhalt erkennbar wird, so dass der Benutzer abbrechen kann. Insgesamt gilt: Stets so kurz wie möglich!
•  Wann und wieviele Fenster geöffnet werden, muss dem Benutzer überlassen bleiben. Der Ablauf sinnhafter Animationen sollten vom Benutzer zu steuern sein.
 
Erwartungskonformität
 
•  Dem Design aller Seiten sollte eine einheitliche Gestaltung und Struktur zugrundeliegen. Desgleichen gilt für die Navigationshilfen, die sich immer an der gleichen Stelle einer Seite befinden sollen.
•  Von den Standardeinstellungen des Browsers sollte nur in Ausnahmefällen abgewichen werden, denn - wie auch immer eingestellt - so ist es der Benutzer gewohnt!
 
Fehlerrobustheit (-toleranz)
 
•  Hyperlinks die ins Nirwana leiten unbeding vermeiden: Regelmäßig Testen, auch um unerwünschte Inhalte zu beseitigen. (Das Netz ist sehr dynamisch!) Nach Möglichkeit eine Standardseite anbieten, wenn eine unbekannte URL abgerufen wird. Wurde der falsche Link verfolgt, bietet der Browser eine Zurück-Funktion.
•  Werden Scripte oder Formulare verwendet müssen diese getestet werden. Eingaben sind am Besten mit Vorgabewert belegt und vor dem Absenden zu prüfen.
•  Die Verwendung relativer Formatierung ermöglicht die automoatische Anpassung des Inhalt auch beim Drucken einer Seite, dumm wenn etwas abgeschnitten wird.
 
Individualisierbarkeit
 
•  Ein Browser, den sich der Benutzer bereits eingerichtet hat, bietet hier einige Möglichkeiten. Die Seitengestaltung sollte nicht zuviel daran ändern.
•  Werden Frames verwendet, sollte auch eine Version ohne angeboten werden.
•  Durch relative Formatierung und Positionierung kann der Inhalt automatisch und flexibel an verschiedene Fenster- und Darstellungsgrößen angepaßt werden, ganz so wie es der Benutzer wünscht.
 
Lernförderlichkeit
  Auch einem Internetauftritt kann eine Analogie - eine Metapher - zugrundegelegt werden, die dem Benutzer hilft sich zu orientieren. Beispiele: Lexikon, Zeitung, Reise. Immer hilfreich sind Hilfeseiten.

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Website Engineering

Eine Webpräsenz muss Leben, sonst wird sie schnell zu einem toten Platz. Daher ist ein Vorgehensmodell, welches eine Überarbeitung nicht berücksichtigt auch nicht passend. Ein Phasenmodell dient denn auch mehr zur Orientierung, denn zum strikten Dranhalten. Es sollte daher möglich sein in jede Phase einzusteigen und eine Überarbeitung zu starten. Man bedenke aber, dass bei einer Überarbeitung jede Phase der ersten Erstellung neu überdacht und verändert wird, auch wenn dieses vielfach gar nicht bewußt ist.

  1. Analyse

  2. Entwurf
  3. Umsetzung
  4. Usability Test

  5. Optimierung

  6. Betrieb
Die meisten Probleme macht die Bestimmung der Zielgruppe, denn was man sich vornimmt, trifft nicht unbedingt ein. Es empfiehlt sich daher die gesamte Webpräsenz von vornherein als ständigen Prozeß zu planen und nicht zu groß anzufangen. Steht der erste Wurf im Netz, so muss das Feedback organisiert und ausgewertet werden, um im nächsten Durchlauf die Zielgruppe genauer anzupeilen und die Bedürfnisse dieser Gruppe besser zu treffen.

In diesen kleinen Zyklen geht der Aufbau der Site von statten. Aber Vorsicht: Keine Baustelle, "Under Construction" führt dazu, dass der Besucher sagt: "Dann komm ich halt wieder wenn ihr fertig seid." Und klick, weg ist er!

[seitenanfang] [verweise]

 

Netzflug

Die Anmerkungen zur Ergonomie der hier vorgestellten Seiten ist rein subjektiv. Das einzige (halbwegs) objektive Kriterium sind die Downloadzeiten, wobei darauf hinzuweisen ist, dass zu anderen Tageszeiten unter Umständen andere Downloadgeschwindigkeiten zu erzielen sind.

Google (www.google.com)

Schnelle Suchmaschine mit umfangreicher Datenbank. Erkennt die Sprache des Benutzers (sofern im Browser eingestellt) und gibt entsprechende Seiten zurück. Die Ergebnisliste ist umfangreich und ohne Werbung. Die Handhabung und Navigation wird auf den ersten Zeilen umgesetzt.

Download:
   Am: 9. März 2001, um: 15:02 Uhr
   Dauer: 5 sek.
Empfinden: Sehr schnell

Bremen.online (www.bremen.de)

Tiefe Strukturierung der Benutzerführung, die Seiten bauen sich aber schnell auf. Unterschiedlich interessierten Besuchern werden abgesetzte Themen präsentiert. Der Informationsgehalt ist umfangreich, wer sich über Bremen informieren möchte, der dürfte hier fündig werden.

Download:
   Am: 9. März 2001, um: 15:01 Uhr
   Dauer: 7 sek.
Empfinden: Sehr schnell

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.bund.de)

Durch das große Logo können die erreichbaren Informationen ohne zu blättern nicht erfaßt werden. Die Schriftfarbe der Links ist auf dem Hintergrund schlecht lesbar. Die Gestaltung der Seiten ist nicht konsistent, so dass man sich je nach Thema oft neu orientieren muss.

Download:
   Am: 9. März 2001, um: 14:57 Uhr
   Dauer: 14 sek.
Empfinden: Schnell genug

amazon.de (www.amazon.de)

Mehr als das obere Drittel wird nicht gebraucht, um die gesuchte Information zu finden. Sie wird sofort aufgebaut und findet sich auf allen Seiten wieder. Die Bereiche sind bei gleichem Layout farblich unterschieden, so dass die Orientierung leicht fällt.

Download:
   Am: 9. März 2001, um: 14:53 Uhr
   Dauer: 22 sek.
Empfinden: Ausreichend schnell

Bremen 4 (www.radiobremen.de/rb4)

Viel Klicks, wenig Information. Diese Seite ist eher ein Suchspiel denn eine Information zu Programm, Themen oder Mitarbeitern von Radio Bremen. Wer gerne spielt, der wird auch keine Aufgabe vermissen für die diese Site angemessen ist.

Download:
   Am: 9. März 2001, um: 14:51 Uhr
   Dauer: 35 sek.
Empfinden: War es das nun oder kommt noch was?

Die hier vorgestellten Seiten sind von mir rein zufällig gewählt worden. Es hat keine besonderen Kriterien für die Auswahl gegeben. Für alle Links gilt, dass ich keinerlei Einfluß auf die Gestaltung und die Inhalte der verlinkten Seiten habe. Präventiv distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten Seiten und mache mir auch keine der Inhalte zu eigen (vgl. Haftungsausschluss). Alle Rechte liegen bei den Betreibern der Seiten.

[seitenanfang] [verweise]

 

Verweise
 
Usability Engineering
Das Usability Engineering soll gewährleisten, dass die Tauglichkeit zum Gebrauch von Beginn an im Prozess der Softwareentwicklung berücksichtigt wird und über den gesamten Lebenszyklus erhalten bleibt.
Richtlinien, Normen und Gesetze
Bei der Softwareentwicklung bieten Normen und Richtlinien die Möglichkeit Erfahrungen in die Gestaltung benutzerfreundlicher Schnittstellen einzubringen. Zum Anderen bieten sie die Möglichkeit, die Schnittstellen zu vereinheitlichen und erhöhen damit die Konsistenz der Anwendungen.
Die eigene Homepage
Alle, die Seiten ins Netz stellen, haben einmal angefangen und die ersten Seiten waren nur selten die Besten. Es hieß also allenthalben üben, üben und schauen wie man es besser macht. Und hierfür bringt das Internet das notwendige Lernmaterial und die Ansichtsseiten gleich mit ins Haus, man muss nur wissen wo es steht.

links nach draußen:
Software-Ergonomie und WWW (www.zmms.tu-berlin.de/LINKS/w3_w3softerg.html)
useit.com Jakob Nielsen's site (www.useit.com)
Winter Web Internationalization & Multilingualism (www.dragoman.org/winter)
(Ich bin nicht verantwortlich für Inhalte externer Internetseiten.)
 

 

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